Tausend Lacher für 30 € (2)

Veröffentlicht von Denis Molina Dominguez am

Tausend Lacher für 30 €

»Ruhe da unten!!!«, hörten wir aus dem höchsten Stockwerk eines der benachbarten grauen Gebäude.

Was…?, dachte ich mir. Ich drehte mich um und konnte nicht glauben, was ich sah… einer der älteren Nachbarn brüllte nach unten in unsere Richtung, wütend beide Hände erhoben. Bestimmt war er eine dieser Personen, die mit dem hohen Alter vergessen haben, dass sie nicht immer alt und grau waren. Sondern irgendwann ebenso Geburtstage feierten und sogar Träume hatten. Ja, einer dieser Menschen, die mit Sicherheit irgendwann Cowboy sein wollten, um für die Gerechtigkeit zu kämpfen oder ein guter Polizist, um Räuber zu fangen. Vielleicht sogar in seiner selbstgebastelten Rakete zum Mond fliegen wollte. Aber bestimmt verlor er auf dem Weg zum Erwachsenwerden – an dem Punkt, wenn die Verpflichtungen drücken und alles ernst wird – irgendwo auf diesem Weg seine Freude am Lächeln und am Feiern.

»Keine Sorge…! Es ist noch Viertel vor Acht“, gab meine Frau in einem ironischen Ton zurück.
»Um 20:00 Uhr sitzen wir alle vor dem Fernseher und schauen uns die spannenden Nachrichten an. «, fuhr sie fort ohne ihre sarkastische Attacke zu unterlassen. »Dann können Sie ihre Ruhe genießen…«, beendete sie ihre Aussage.
Der empörte Nachbar sagte nichts mehr, schaute erneut nach unten, zog sein Gesicht noch länger und schloss das Fenster mit einem Knall. Vermutlich ging er wieder zurück in einen einsamen und vergessenen Raum seiner Wohnung.

Denis Dominguez - Die Einsamkeit

Ich kann mich nicht dran erinnern, ob ich ihm hinterher gehen wollte, nicht um ihn zu verprügeln, sondern um ihn einzuladen runter zu kommen. Uns Gesellschaft zu leisten. Aber die Zeit war mir zu schade, seine Intentionen zu feindselig. Vielleicht wäre es besser gewesen, mir die Zeit zu nehmen… doch das werden wir nie erfahren, denn ich bin draußen geblieben bei den Kindern,  bei meiner Familie, bei meinen Freunden.

Die Dämmerung offenbarte sich immer mehr und drohte mit etwas Regen aus der Entfernung. Eine melancholische Geste, um das Ende des Tages zu verkünden. Die schwache Sonne startete ihr Abschiedsritual und der Platz wurde leer. Mit ihrem Abschied wurde es etwas kälter, genau so wie die Partystimmung. Alle Gäste bedankten sich und fuhren in kurzen Abständen zurück nach Hause. Danach räumten wir auf und machten den Platz wieder sauber, als ob nichts stattgefunden hätte.

Als alles sauber war, bin ich erschöpft nach Hause gegangen mit dem Ziel, schnell unter die Dusche zu kommen. Und während meine gigantischen Clownschuhe mich nach Hause trugen, klingelte das Echo von tausendfachem Lachen in meinen müden Ohren. Die sanfte Bestätigung, dass die ganze Mühe sich sehr gelohnt hatte.

Ein Kubaner In Bayern - Spaß zu Verschenken

Fazit

Wir müssen unsere Kinder, Kinder sein lassen. Sie sollten draußen länger spielen. Denn Kinder, die nicht spielen, werden oft Erwachsene mit einem sozialen Defizit. Und wie Einstein einst gesagt hat: »Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf  Erden gibt.«


0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.