Urlaub in der Einsamkeit?

Seit zwei Wochen habe ich sturmfrei, denn meine Familie, oder besser gesagt die Hälfte meiner Familie, ist in den Urlaub geflogen. Wohin? Nach Kuba. Ja genau, in meine Heimat. Aber bitte nicht denken, dass sie mit Piña Coladas den ganzen Tag an einem schönen Strand sitzen –  nee, nichts da! Ich habe sie zu mir nach Hause geschickt, wo die richtigen Kubaner leben, damit die beiden sich wieder daran erinnern können, wie schön wir es hier in Deutschland haben. 😉

Als ich sie am Flughafen verabschiedet hatte, dachte ich mir: Yeaaah! Sturmfrei, jetzt kann ich tun und lassen, was ich will und zwar zwei Wochen laaaaang. Yuhuuuuu! Aber zwei Wochen später war es vorbei mit der großen Freude, ich habe meine Familie vermisst.

Völlig ungewohnt. Und obwohl ich wusste, dass sie bald wieder bei mir sein würden, konnte ich den Gedanken nicht loswerden, dass mir etwas fehlte. Ein Hauch von Traurigkeit kam über mich. Auch wenn ich nicht geweint habe, weil ich ein Mann bin, und Männer sind stark und weinen nicht,  habe ich mir trotzdem gedacht:

Und dann habe ich weiter philosophiert und wie immer mir selbst ein paar Fragen gestellt:

1. Ist es genau dieses Gefühl der Isolation, dass viele Menschen spüren, nachdem eine geliebte Person gegangen ist?
2. Ist vielleicht dieses Gefühl der Grund, warum so viele Menschen jeden Tag verzweifelt nach dem geeigneten nächsten Ex-Partner im Internet suchen?
3. Sind wir deswegen so beschäftigt, fast täglich die Spuren der Zeit auf unserer Haut zu vertuschen, um am Ende nicht allein bleiben zu müssen?
4. Bleiben deswegen jahrelang so viele Menschen in einer kaputten Beziehung?