Was Avicii mir bestätigt hat

Veröffentlicht von Denis Molina Dominguez am

Warum ich auf Avicii nicht mehr neidisch bin

Vor ein paar Wochen habe ich in der Zeitung eine sehr traurige Nachricht gelesen.

»Avicii ist tot.«

Oder besser gesagt, hat sich das Leben genommen. Da seine Familie wegen der Trauer keine weiteren Informationen geben wollte, war am Anfang nicht ganz klar, was tatsächlich passiert ist, doch am Ende wurde der tragische Verdacht bestätigt. Selbstmord!

Was?! Echt, jetzt? Der schwedische Komponist und Star-DJ Avicii? Tot?!

Quelle: http://www.avicii.com Avicii | Official Site

Obwohl ich ihn nicht kannte, kann ich mir anhand seiner Videos und Bilder aus dem Netz vorstellen, dass er ein cooler Typ war: Ein begabter Künstler mit viel Talent, Ehrgeiz und Träumen.

Als ich die Nachricht seines Todes zu Ende las, spürte ich keine Trauer, keine tiefsinnigen Gedanke durchkreuzten meine Synapsen. Mir ging in diesem Augenblick nichts durch den Kopf, außer Neugierde: Wie viele Menschen mögen seine Musik wohl noch hören? Vielleicht lag es an meiner Instagram-Paranoia , so viele Follower in diesem Jahr wie nur möglich zu bekommen, aber meine nächste Reaktion war einfach seinen Instagram-Account zu besuchen:

Quelle: Avicii Instagram | https://www.instagram.com/avicii

»Was? Mehr als 8 Millionen Follower?!«
Er hatte mehr Anhänger als wir Kubaner im Exil leben. Der Mann war der Wahnsinn!

Ja, zugegeben, als ich sein Instagram-Konto sah, spürte ich keine Melancholie, sondern nur Neid.
Neid, dass er es so weit geschafft hatte.
Neid, dass er diese Follower-Anzahl hatte, die ich niemals in meinem Leben erreichen werde.
Ich habe weder seine harte Arbeit, noch die schlaflosen Nächte über die Jahre gesehen, sondern nur diese Zahl: 8,5 Millionen.

Aber, sag mal, warum dieser Neid? Liegt es in unserer menschlichen Natur dem Anderen keinen Erfolg zu gönnen?

https://www.instagram.com/p/BdzfoB6F-0W/?taken-by=avicii

 

 

Doch als mein Blick über seine Bilder und Videos auf Instagram flog, überkam mich ein völlig anderes Gefühl: Mitleid.
Mitleid, dass er doch so früh (mit 16 Jahre) angefangen hatte und sich nicht entscheiden konnte, ob dieser sein richtiger Weg sein sollte.
Mitleid, dass er durch Drogen, Alkohol und Co. bis ans Ende seiner Tage so sehr gelitten hat.
Mitleid, dass die Touren, das große Geld und die Fans ihm nichts genutzt haben, denn am Ende jedes Auftritts wurde er noch trauriger und kränker. Mitleid, weil keiner seiner 8 Millionen Anhänger es kommen gesehen hat.

Friends = Family ❤️

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Er hatte bereits alles, was viele sich wünschen: Er war jung, gut aussehend und sehr erfolgreich. »Mann! Er hätte fast jede Frau haben können.« Doch, ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, vermute ich, dass genau diese Tatsache ein großes Problem für einen sensiblen Mensch wie ihn darstellte. Er hätte nicht Hundert, Tausend oder Millionen Menschen gebraucht, sondern nur diese eine Person, die sich um ihn gekümmert hätte.
Eine Person, die ihn verstanden hätte.
Eine Person, die ihn durch die harten Tage des Showbusiness begleitet hätte und ihre Schulter als Stütze angeboten hätte, um Aviciis Schmerzen zu lindern.

Und obwohl ich das Heilmittel gegen Depressionen und ein perfektes und erfülltes Leben nicht kenne, Avicii hat mir wieder bestätigt: Geld, Ruhm und Ansehen sind es auch nicht.

Danke Avicii für diese Lehre und ich wünsche dir Frieden, egal wo du jetzt bist. Ich bin nicht mehr neidisch auf dich, denn deine Botschaft ist bei mir gut angekommen. Ruhe in Friede mein Freund. Deine Fans werden dich niemals vergessen und durch deine Musik wirst du immer in unseren Herzen bleiben.

Quelle: Privat & Avicii Facebook Site (11.08.2017)


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